Da durch den Auftrieb im Wasser das zu tragende Eigengewicht reduziert und gleichzeitig durch den Wasserdruck der Trainingseffekt gesteigert wird, dient es als Reha- Maßnahme nach operativen Eingriffen am Bewegungsapparat oder zur Prävention bei chronischen Erkrankungen. Es dient auch zur Vorbeugung bzw. der Eindämmung von Folgeschäden wie Arthrose, Verschleiß, Muskelverhärtungen und Knorpelabnutzungen, die durch einseitige Überlastung der gesunden Gliedmaßen entstehen können.
Das Ziel dieser Form der Bewegungstherapie ist eine möglichst kurze Immobilisationszeit, damit eine Gewebeatrophie und eine Abnahme der Belastungsfähigkeit verhindert, bzw. minimiert wird. Schon nach relativ kurzer Zeit nach der Operation, kann in Rücksprache mit dem Tierarzt mit der Schwimmtherapie begonnen werde. Die Therapieziele werden festgelegt und es wird für jeden Hund ein individueller Trainingsplan erstellt, der sich sowohl nach dem Krankheitsbild als auch nach der Konstitution und der Kondition richtet. Angefangen wird mit kurzen Trainingsintervallen.
Ich animiere den Hund zu bestimmten Bewegungsabläufen. Da der Wasserwiderstand richtungslos und regulierbar ist, können einzelne Körperpartien mit gezielten Übungen schonend gestärkt werden. Die Wirbelsäule kann z.B. sanft mit wechselnden Bewegungen gebogen oder gerade gehalten werden.
Der Wasserdruck und die kontrollierte Belastung des Kreislaufs bewirken eine Steigerung der Kondition. Muskulatur wird aufgebaut, dabei werden Sehnen und Bänder schonend gestärkt, durch die raumgreifenden Bewegungen wird die Beweglichkeit gesteigert und die Herz- Kreislauftätigkeit wird angeregt.
Im Wasser werden instinktiv Schwimmbewegungen ausgeführt, so dass geschonte Gliedmaßen wieder aktiviert werden können.
Die Aktivierung gelähmter Hunde im Wasser ist einfacher, da das Körpergewicht auf ein Minimum reduziert ist.
Die Schwimmtherapie kann auch zur Operationsvorbereitung eingesetzt werden. Der Hund geht vorab in einen gezielten Muskelaufbau und erhöht seine Kondition, so dass er post operativ durch die gestärkte Muskulatur die Entlastung der schmerzhaften operierten Gliedmaße besser abfangen kann.
Da die meisten Hunde von Natur aus gern schwimmen, ist für sie diese Reha-Maßnahme kein Stress, sondern Vergnügen. Das kann sich positiv auf den Heilungsprozess auswirken, da der Körper Glückshormone ausschüttet und der Lern- und Mitmachwille gesteigert ist.
Katrin Reimers
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